Historisches Bild: Königsauer Moos im Jahr 2009 mit Kuckuckslichtnelken, im Hintergrund Moosthenning (Foto: Michael Herzig)
Historisches Bild: Königsauer Moos im Jahr 2009 mit Kuckuckslichtnelken, im Hintergrund Moosthenning (Foto: Michael Herzig)
Blick auf das Königsauer Moos
Blick auf das Königsauer Moos

Lebensräume sichern im Königsauer Moos

Auf unserem Grundstück im Königsauer Moos ist noch die Sibirische Schwertlilie zu Hause
Auf unserem Grundstück im Königsauer Moos ist noch die Sibirische Schwertlilie zu Hause

Das Königsauer Moos im unteren Isartal an der A92 zwischen Dingolfing und Großköllnbach gehört zu den größten Wiesenbrütergebieten in Süddeutschland. Die nassen, torfigen Moorböden zwischen Landshut und Wallersdorf konnten bis Mitte des 20. Jahrhunderts nur als Wiesen genutzt werden. Wo die Torfschicht mächtiger war, wurde Torf gestochen und als Brennmaterial verwendet. Mit der Regulierung der Isar im letzten Jahrhundert kam jedoch die große Wende. Aufgrund der Kanalisierung und Eintiefung der Isar konnte jetzt das Moos wirkungsvoll entwässert werden. Immer mehr Wiesen wurden in Ackerflächen umgewandelt und die einst typischen, mageren Mooswiesen verschwanden allmählich. Die Lebensräume der Moorbewohner wie Großer Brachvogel, Bekassine, Moorbläuling und Mehlprimel wurden immer kleiner.

Auch der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling findet auf unseren Grundstücken "Überlebensraum"
Auch der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling findet auf unseren Grundstücken "Überlebensraum"

An grundwassernahen Stellen findet man vereinzelt jedoch noch letzte Reste dieser wertvollen Streuwiesen. Der LBV Kreisgruppe Dingolfing-Landau gelang es, mit finanzieller Unterstützung durch die Sparkasse und Volksbank Landau, die ökologisch wertvollste Fläche im östlichen Königsauer Moos zu kaufen. Nicht zuletzt dank der vorbildlichen Pflege durch den Vorbesitzer hat sich hier ein toller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten. Zwischen Wohlriechendem Lauch, Knolliger Kratzdistel und Prachtnelke tummeln sich Riedteufel, Dunkler und Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Schwalbenschwanz und Langflügelige Schwertschrecke. Dazu singt ein Feldschwirl seine eintönige Strophe.

Die aktiven Mitglieder der LBV-Kreisgruppe kümmern sich mit Unterstützung des Landschaftspflegeverbandes darum, dass die Fläche jährlich schonend gemäht und die Sträucher regelmäßig zurück geschnitten werden. Noch eine weitere Streuwiese westlich von diesem Standort konnte der LBV erwerben, die ebenfalls im jährlichen Pflegeplan der Aktiven steht.

Seit 2004 gehört das Königsauer Moos zum Europäischen Biotopverbund "Natura 2000". Ein Großteil seiner Fläche ist Vogelschutzgebiet (SPA-Gebiet) geworden, ein kleinerer Teil FFH-Gebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass dieses Gebiet nicht nur ein wertvolles Wiesenbrütergebiet in Bayern ist, sondern dass es auch wichtige Zugachse und Raststätte für den internationalen Vogelzug und ebenso ein bedeutendes Überwinterungsgebiet für seltene Vogelarten ist.

Joachim Aschenbrenner und Burkhard Werthmann konnten bei ihren Beobachtungen im Königsauer Moos bisher 122 Vogelarten feststellen und als Wintergäste so seltene Arten wie Raufußbussard, Kornweihe, Silberreiher und Waldwasserläufer nachweisen.

Prachtnelkenkartierung auf den LBV-Flächen im Königsauer Moos

Kartierungsergebnis der Pracht-Nelke (Dianthus superbus):

 

Gemarkung Thürnthenning:  4 Stauden

Gemarkung Großköllnbach: 30 Stauden

dort außerdem Iris Sibirica: 4 Stauden