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Stunde der Wiesenvögel 2023:
Auf Einladung der Kreisgruppen des Landesbund für Vogel- und Naturschutz, des Bund Naturschutz
Bayern und des Landschaftspflegeverbands Dingolfing-Landau fanden sich am vergangenen Samstag
interessierte Vogelbeobachter im Königsauer Moos bei Moosthenning zu einer besonderen
Naturführung ein. Die Bedingungen konnten nicht besser sein, um Vögel der Wiesen und Äcker zu
beobachten und dabei viele interessante Informationen zu den Vogelarten und deren Lebensweisen
sowie rund um das Gebiet zu erfahren. Joachim Aschenbrenner, der 1. Vorstand der LBV-Kreisgruppe
Dingolfing-Landau begrüßte die Anwesenden und der Gebietsbetreuende Jonas Petschko schilderte
die Bedeutung des Königsauer Mooses als wichtiges bayerisches Schutzgebiet und klärte über die
wichtigsten Wiesenvögel wie Kiebitz und Brachvogel auf. Die ersten Vögel ließen nicht lange auf sich
warten und so machte gleich zu Beginn eine Klappergrasmücke durch ihr typisches klappern auf sich
aufmerksam. Nach kurzer Wanderung gelangte man an ausgedehnte Wiesenlandschaften, auf denen
Brachvögel ihren Brutplatz gefunden haben. Während die verschiedenen Schutzmaßnahmen für den
Großen Brachvogel, die durch den Landschaftspflegeverband gemeinsam mit Landwirten und
Naturschutzverbänden umgesetzt werden, erläutert wurden, konnte immer wieder der flötende Ruf
des Großen Brachvogels vernommen werden. Einer der seltenen Brachvögel zeigte sich schließlich
im Überflug über die Besuchergruppe. Dass eine Wiedervernässung des Niedermoores in einem
Teilgebiet des Königsauer Mooses sich positiv auf die Arten auswirken wird, erläuterte Joachim
Aschenbrenner. Dort wo mehr Äcker waren, waren dann vermehrt die Kiebitze vorzufinden. Dabei
konnten von den Feldwegen aus Kiebitze mit ihrem Nachwuchs beobachtet werden, wie sie nach
Nahrung suchten. Welchen Gefahren die Kiebitzküken ausgesetzt sind und wie sie geschützt werden
können wurden bei dieser Gelegenheit erläutert. Als man sich auf den Rückweg machte, konnte im
Schilf noch ein Blaukehlchen gesichtet werden. Hierdurch wurde deutlich, wie wichtig
Altschilfbestände für Röhrichtbrüter an Gräben sind, um so einen geeigneten Brutplatz finden zu
können. Insgesamt konnten viele Fragen der Teilnehmer zum Thema Wiesenbrüter beantwortet
werden und auch die Vogelarten zeigten sich zahlreich den interessierten Beobachtern, weshalb die
Stunde der Wiesenvögel ihrem Namen mehr als gerecht wurde.
Vogelliste gesamt:
Singdrossel
Klappergrasmücke
Turmfalke
Mehlschwalbe
Rauchschwalbe
Ringeltaube
Dohle
Rabenkrähe
Amsel
Großbrachvogel
Kiebitz mit 4 Juv.
Mönchsgrasmücke
Stieglitz
Bachstelze
Rohrweihe
Nilgans
Graugans
Stockente
Wiesenschafstelze
Feldlerche
Baumfalke
Blaukehlchen
Rohrammer
Gelbspötter
Gartenbaumläufer
Zilpzalp
Buchfink
Heckenbraunelle
Lachmöwe
Star
Stunde der Wiesenvögel 2022
Am Samstag den 14. Mai 2022 lud der Landesbund für Vogelschutz zur Stunde der Wiesenvögel ein. Fünfzehn natur- und vogelinteressierte fanden sich um 8.00 Uhr in Moosthenning zu einer Exkursion ins Königsauer Moos ein. Viele spannende und interessante Beobachtungen begeisterten Groß und Klein entlang der Tour in Richtung Behrhof und zurück. Neben Feldhase, Reh und Rehböcken und einem Schwalbenschwanz-Schmetterling, galt die Aufmerksamkeit vor allem den Vogelarten. Ohne die Tiere zu stören, wurden zahlreiche Wiesenvögel durch das Spektiv und mit den Ferngläsern beobachtet. Große Brachvögel wurden bei der Nahrungssuche und beim Vertreiben einiger Rabenkrähen gesichtet, Kiebitze, Feldlerchen und Schafstelzen zeigten sich mit ihrer Farbenpracht im schönsten Sonnenlicht. Zudem konnten die Moosbesucher Rohrammer, Goldammer, Klappergrasmücke, Lachmöwe, Dohle, Ringeltaube, Rauchschwalbe, Haussperling, Star und Turmfalke entdecken. Einigen Beobachtern gelang es noch die Vogelliste um Rohrweihe und Girlitz zu erweitern.
13. April 2019
Exkursion „40 Jahre EU Vogelschutzrichtlinie“
Um 7:30 Uhr morgens, bei drei Grad über Null und einem unangenehmen Ostwind, traf sich eine Gruppe enthusiastischer Naturinteressierter, die erkunden wollten, warum gerade südlich von Moosthenning ein internationales Vogelschutzgebiet für Brut- und Zugvögel entstanden ist und was die europäische Vogelschutzrichtlinie hier im Landkreis praktisch bedeutet. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) bot diese Exkursion von Moosthenning ausgehend an, die ins europäische Vogelschutzgebiet Königsauer Moos nördlich der A92 ging. Anlass war das Jubiläum „40 Jahre Vogelschutzrichtlinie“ der europäischen Union. Das Königsauer Moos ist eines der internationalen Schutz- und Rastgebiete für Vögel im unteren Isartal, das vor allem als großes Brutgebiet für den Großen Brachvogel einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist. Hier brüten noch ca. 40 Paare dieses in Bayern extrem selten geworden Watvogels, der als Brutplatz auf weite baum- und strauchlose Feuchtwiesen angewiesen ist.
Am 2. April 1979 wurde die EU-Vogelschutzrichtlinie als erstes gemeinsames Naturschutzregelwerk der europäischen Union erlassen. Dieser Richtlinie verdanken wir in Niederbayern 12 Vogelschutzgebiete, die zum internationalen Netz Natura 2000 gehören. Das Königsauer Moos ist eines dieser internationalen Schutzgebiete. Natura 2000 ist die Bezeichnung für ein europäisches Netz schutzwürdiger Gebiete, welches die Europäische Union im gesamten Gebiet der Mitgliedstaaten errichtet hat. Diese Schutzgebiete sind ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung des "Übereinkommens über die Biologische Vielfalt", das 1992 anlässlich der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro unterzeichnet wurde. Alle Mitgliedstaaten, damit auch die Bundesrepublik Deutschland, haben sich verpflichtet, an Natura 2000 mitzuwirken und damit das Naturerbe Europas zu sichern. Diese internationalen Zusammenhänge und Verpflichtungen werden vom LBV immer wieder hier im Landkreis in Erinnerung gerufen, da sie allzu oft im Tagesgeschäft von Politik und Gesellschaft in Vergessenheit geraten. Mit der Postkartenaktion „114 Euro von jedem EU-Bürger für die Landwirtschaft“ vor der Europawahl möchte der LBV gleichzeitig daran erinnern, dass hier auch für die Landwirte in den bayerischen Vogelschutzgebieten besondere Ausgleichszahlungen erfolgen müssen, damit sie auch in Zukunft die Schutzgebiete unterstützen können.
Mit dem Biologen Dr. Christian Stierstorfer von der LBV Bezirksgeschäftsstelle in Straubing, dem Feldornithologen Michael Herzig aus Dornwang und dem Gebietskenner Joachim Aschenbrenner aus Moosthenning wurde die Gruppe von drei Ornithologen begleitet, die wesentlich zum Entdecken und Bestimmen der dreißig beobachteten Vogelarten beitragen konnten. Mit Ferngläsern und drei Spektiven konnten auch weit entfernte Individuen eindeutig bestimmt werden. Die häufigste Art war der Kiebitz, der schon brütet und zum Teil bereits Küken führt. Aber auch der Ruf des Brachvogels war immer wieder zu hören und Revier- und Balzflüge waren zu beobachten. Zu den besonders interessanten Entdeckungen gehörten zwei Blaukehlchen, eine Rotdrossel und Wiesenschafstelzen, die letzte Woche erst angekommen sind. Das Highlight dabei war eine Thunberg-Schafstelze, die hier nur rastet, da sie ihr Brutgebiet im nördlichen Skandinavien hat. Dieser kleine Singvogel hat noch ein paar tausend Kilometer vor sich und muss sich im Schutzgebiet wieder Energiereserven anfressen. Auch ein Schwarzmilan kreiste über dem Moos, der hier ebenfalls nur kurz Station macht. In den nächsten Tagen und Wochen werden noch viele Zugvögel das Königsauer Moos als Rastplatz auf ihrem weiten Weg in den Norden und Osten Europas nutzen. Dieses Erleben des Vogelzuges, der über Kontinente und tausende von Kilometern führt, hinterlässt noch immer einen tiefen Eindruck beim stillen Betrachten der Vogelarten.
Liste der 33 beobachteten Vogelarten:
Singdrossel; Girlitz; Stieglitz; Grünfink; Haussperling; Kohlmeise; Hausrotschwanz; Bachstelze;
Feldsperling; Silberreiher; Rabenkrähe; Feldlerche; Mäusebussard; Kiebitz mit 4 juv.;
Großer Brachvogel; Lachmöwe; Wiesenschafstelze; THUNBERGSCHAFSTELZE;
Wacholderdrossel; Fasan; Ringeltaube; Rohrweihe; Schwarzmilan; Star; Rotdrossel: Blaukehlchen; Rohrammer;
Turmfalke; Dohle; Buchfink; Rauchschwalbe; Graureiher; Türkentaube;
Die Grünen des Bezirks Niederbayern im Königsauer Moos
Auf Einladung der Bayerischen Grünen des Bezirks Niederbayern stellte Joachim Aschenbrenner ihnen und MDL Eike Hallitzky das SPA-Gebiet (Special Protection Area) Königsauer Moos vor.
Das zentrale Thema war der Wert des Mooses für die Gesellschaft.
- Das Moos als Hochwasserschutz
- Das Moos als Klimaschutz
- Das Moos als Grundwasserschutz
- Das Moos als Artenschutzgebiet für seltene Tiere und Pflanzen
Das Natura 2000 Gebiet Königsauer Moos steht stellvertretend für 156.000 ha Niedermoorfläche in Bayern, die für den Klima- und Artenschutz konsequent genutzt werden könnten. Aber - dem Erhalt dieser gesellschaftlich bedeutenden Werte wird von Regierenden auf allen politischen Ebenen in Bayern gegenwärtig zu wenig Beachtung geschenkt. Und so wird auch unser Königsauer Moos weiter entwässert, bis es verschwindet. Das Erlöschen vieler Brutvogelarten im Moos wie Rotschenkel, Bekassine und Braunkehlchen sind die augenfälligen Indizien für das Sterben des Mooses.
17.04.2010: Auf den Spuren von Konrad Lorenz, des berühmten Verhal-tensforschers, wandelten Mitglieder der Kreisgruppe Dingolfing-Landau des Landesbunds für Vogelschutz, als sie das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen am Eßsee besuchten. Freilich ging es bei die-sem Besuch nicht um Graugänse, sondern um Rosenstare, mit deren Hilfe einige der vielen Rätsel, die uns der Vogelzug immer noch stellt, gelöst werden sollen. Frau Dr. Ninon Ballerstädt, eine Mitarbeiterin des Instituts, zeigte der LBV-Gruppe den Windkanal, in dem Verhaltensweisen der Rosenstare bei Langstreckenflügen getestet werden. Die Tatsache, dass Vögel auf ihrem Flug in und aus den Überwinterungsgebieten oft tagelang ohne Nahrungsaufnahme und Ruhepausen unterwegs sind und dabei ihre eigenen Organe verdauen, um zu überleben, wirft viele Fragen auf. Etwa warum Vögel diese Fähigkeit nur auf dem Zug haben und nicht in der Brut– oder Überwinterungszeit. Bevor die Rosenstare, sieben an der Zahl, zwischen fünf und sieben Jahren alt und im Institut gezüchtet und großgezogen, im Windkanal oft bis zu sechs Stunden fliegen, werden sie gewogen, ebenso am Ende der Flugphase. So konnte festgestellt werden, dass die Vögel zu Beginn des Fluges ziemlich viel Gewicht verlieren, also Ballast abwerfen, und dann ihr „Fluggewicht“ ziemlich konstant beibehal-ten. Erforscht wird ebenso das Schlafverhalten der Vögel während langer Flugzeiten. Ein faszinierendes Forschungsgebiet wurde den LBVlern näher gebracht, die sich bei Dr. Ballerstädt mit einer Spende für ihre Auffang-station für verwaiste und verletzte Mauersegler bedankten. Über diese Station und ihre Arbeit mit Mauerseglern hatte Ninon Ballerstädt in einem Vortrag in Landau berichtet und damit viel Aufmerksamkeit und Interesse geweckt.
Der Ausflug wurde mit eine Führung durch den großen Campus des Max-Planck-Institutes am Eßsee und einer Brotzeit im Kloster Andechs beschlossen.